Wie ich dem 1. Januar 2017 schon vorgestern ein Schnippchen schlug
So ein 1. Januar eines kommenden Jahres, wird bei manchen ab Mitte Dezember, spätestens aber zwischen den Jahren, eine richtig große Geschichte. Zur Chefsache sozusagen.
Genau, es geht um die guten Vorsätze. Pünktlich zu diesem Ereignis, dem bevorstehenden, immer näher rückenden neuen Jahr, wird Bilanz gezogen.
Die große, an jedem Jahresende gestellte Frage, ist immer gleich. Was möchte ich verändern, was möchte ich nicht mehr tun, oder was möchte ich neues beginnen?
Die Klassiker, die jeder kennt sind: Mehr Sport machen oder damit starten.
Dem 1.Januar auch wohlbekannt sind die Pläne, mit dem Rauchen aufzuhören oder abzunehmen. Er (der 1. Januar) kann darüber meist nur müde grinsen.
Denn er weiß, diese Ziele sind ähnlich, wie Weihnachtsplatten. Einmal im Jahr werden sie aus dem Regal geholt, einige Male gespielt, um danach wieder ans Ende des Büchergestelles geräumt zu werden, wo sie ihr Dasein bis zum nächsten Dezember trostlos fristen.
Und trotzdem muss an jedem Jahresanfang ein Ziel her.
Wie ein kleines Monster sitzt einem das schlechte Gewissen dann ab Mitte Januar im Nacken, wenn der Enthusiasmus oder die Selbstdisziplin, die Zeit oder andere willkommene Widrigkeiten, das Geplante immer mehr in den Hintergrund treten lassen. Ab Anfang Februar oder spätestens der Monatsmitte, sind das kleine Monster und der Ermahner dann endlich still.
Bei mir sind die Themen für nächstes Jahr, Yoga und Laufen.
Ich bin in diesem Leben nicht die große Sportlerin. In der Schule hatte ich Sonntag abends fast Panik, wenn Montag morgens dieses Schulfach an der Reihe war. Die 4 die ich regelmäßig im Zeugnis bekam, war eine Gnadennote meiner Lehrerinnen.
Als ich für meine Lehrstelle im Vorstellungsgespräch saß, blieb mein Chef genau an dieser Note hängen und schaute mich ungläubig an.
Das zum Thema Bewegung und ich.
Bis vor einigen Jahren hatte ich noch meine stolze, schwarze Oldenburger Stute und fand ich mit dem Reiten eine sinnvolle und freudvolle Sport- und Bewegungsart.
Nachdem sie starb, machte ich Yoga, wie auch schon sporadisch vor dem Reiten.
Der Yoga und Sport Schnitt kam letztes Jahr, nachdem ich mich durch einen komplizierten Bruch erst mal gar nicht gut bewegen konnte.
Seit dem steht meine Yogamatte klein zusammengerollt hinter meinem Schreibtisch im Wohnzimmer. Damit ich schnell zur Hand habe, falls ich wieder anfangen möchte. Manchmal beim Staubsaugen zwinkerte sie mir zu und schien zu sagen: „Na, wie wär´s mal wieder mit uns?“ Zum Glück für mich oder vielleicht auch für sie, hatte ich in diesen Augenblicken natürlich keine Zeit.
Woche für Woche verstrich, und ich fühlte mich so gar nicht wohl ohne sportliche Betätigung. Und trotzdem konnte ich mich nicht aufraffen. Dreimal am Tag einen Hunde Gassi-geh Spaziergang machen, ist zwar ganz nett, doch es fehlte mir etwas.
Wie bestimmt einige andere Leser, ertappte ich mich bei dem Gedanken: Im Januar beginne ich. Bei mir war es die Idee: Im Januar fange ich wieder an Yoga zu machen. Sie wurde auch dadurch lauter, weil ich in der letzten Zeit vermehrt Yoga Übungen im Internet und tolle Yoga Frauen kennengelernt habe.
Vorgestern Morgen bin ich ins Wohnzimmer, und konnte erst einmal gar nicht glauben, was meine Hände auf einmal taten. Sie griffen hinter meinen Schreibtisch, holten meine Yoga Matte hervor, rollten sie aus, und ich habe das erste Mal seit langem wieder den Sonnengruß gemacht. Es kam mir vor wie Fahrrad fahren oder schwimmen. Alle Bewegungsabläufe waren sofort parat. Meine beiden Hunde waren leicht irritiert, ob der für sie merkwürdigen Verrenkungen.
Ich fühlte mich so gut mit diesem Start in den Morgen. Der Anfang war gemacht.
So habe ich am 16. Dezember 2015, dem 1. Januar 2016 ein Schnippchen geschlagen und habe keinen Stress mit einem guten Vorsatz für das kommende neue Jahr.
Mit herzlichem Gruß
Daniela Geipel