Löwenzahnhonig, eine Delikatesse neu entdeckt

Genießt du das strahlende Leuchten der Löwenzahnwiesen, auch so sehr wie ich?
Sie erinnern mich an meine Kindheit, und an das Herumtollen im Gras. Das leuchtende Gelb der Blütenköpfe, löst schlechte Laune bei ihrem Anblick, in Luft auf.
Das Gefühl von Sommer ist jetzt ganz nah. Und mit ihm die Lust und Sehnsucht, ein bisschen davon in die späteren Jahreszeiten mitzunehmen. Die für mich schönste Idee ist es, eine kleine Menge haltbar zu machen. Entweder durch trocknen oder einkochen.
Dieses Jahr habe ich mich das erste Mal an das Zubereiten von Löwenzahnhonig gewagt. Jede Biene darf ihre selbstgesammelten Pollen behalten. Das besondere ist, dieser Honig besteht aus den Löwenzahnblüten. Löwenzahn gehört zu den bekanntesten Heilpflanzen.

Suche dir am besten eine Wiese fern der Straße aus. Sie sollte natürlich kein Hundespielplatz sein. Ziehe dünne Gummihandschuhe an, sonst hast du einige Tage braune Finger von dem weißen Saft der Stängel.
Zupfe nur die gelben Blüten ab. Ich nehme von jeder Pflanze nur wenige Blüten, damit sie nicht geschwächt wird, und die Bienen und Hummeln auch noch genug haben. Die beste Zeit zum Sammeln ist, wenn es trocken ist und die Sonne scheint.

Du brauchst ca. 300 Gramm Blüten. Alles, woraus die weiße Milch topfen kann, muss abgeschnitten werden, und von dem grünen Ansatz unter der Blüte, entferne ich auch so viel wie möglich. Das heißt, du kannst die Blüten erst danach wiegen. Wiege sie am besten vor dem Waschen ab.
Gib sie mit 2 Bio Zitronen, die in Scheiben geschnitten sind, in einen großen Topf mit 1 Liter Wasser.
Bringe unter Rühren alles zum Kochen. Überschäum-Gefahr, deshalb bleibe besser am Herd stehen. Lasse alles für eine halbe Stunde köcheln und rühre öfter um.
Jetzt nimm ein Geschirrhandtuch oder ein Molton Tuch, gieße alles durch und drücke das Tuch gut aus. Vorsicht, es ist heiß. Übrigbleiben, soll nur die reine Flüssigkeit, wie bei einem Gelee.
Diese gieße wieder in einen Topf, und gebe 1 1/2 kg – 2 kg Zucker dazu. Ich hatte nur normalen Zucker, aus dem Nachbarort, an dem sonntags ein Supermarkt geöffnet hatte, da es eine Spontan Idee war. Das nächste Mal möchte ich es mit Birkenzucker, mit dem ich auch meinen Kaffee süße, probieren.
Das ganze wieder zum Kochen bringen, und 1 Stunde weiterköcheln, ohne dass es überkocht.
Dann habe ich kleine Schraubgläser und die Deckel, mit kochendem Wasser übergossen, damit mein Honig möglichst lange haltbar bleibt.
Falls du schon einmal Gelee gekocht hast, kennst du den folgenden Schritt schon. Nimm eine Gelierprobe. Das bedeutet, mit einem kleinen Löffel etwas von der kochenden Flüssigkeit auf einen kleinen Teller tropfen und schauen, ob es noch ganz flüssig ist beim Abkühlen, oder schon etwas länger fest ist, wenn du den Teller kippst. Das ist dann die richtige Konsistenz.
Jetzt füllst du die heiße Flüssigkeit, in deine vorbereiteten Gläser und schraubst sie gleich zu. Ich kenne es noch von meiner Oma, dass die Gläser sofort für einige Zeit auf den Kopf gestellt werden, damit sich der Deckel richtig zuzieht.

Hier noch einmal das ganze Rezept:
- 300 g Löwenzahnblüten
- 1 Liter Wasser
- 2 Bio Zitronen
- 1/2 Stunde kochen lassen
- dann alles durch ein Tuch abgießen und ausdrücken
- diesen Sud mit bis zu 2 kg beliebigem Zucker auch wieder 1 Stunde kochen

Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren.

Herzlichst
Daniela Geipel

 

 

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